Nach drei freien Tagen stieg Thomas Reis, Trainer des VfL Bochum, mit einer lockeren Einheit in die Trainingswoche ein. Im 13 gegen zwölf spielten Torhüter Manuel Riemann und Innenverteidiger Vasilios Lampropoulos im Sturm. Beide wussten zu überzeugen – Riemann als Assistgeber und Lampropoulos als Dreifach-Torschütze.
Während am Dienstag noch der Spaß im Vordergrund stand, werde sich der VfL ab Mittwoch intensiv auf die Partie bei Union Berlin am Samstag (14. Mai, 15:30 Uhr) vorbereiten. „Wenn wir die ganze Woche über so trainieren würden, würden wir in Berlin unser blaues Wunder erleben. Das wollen wir natürlich vermeiden“, sagte Reis. Nicht mit dabei waren die angeschlagenen Konstantinos Stafylidis, Erhan Masovic, Milos Pantovic und Christopher Antwi-Adjei. Bei Stafylidis wolle Reis das Risiko mit Blick auf Samstag voraussichtlich „minimieren“, was nach einem Bank- oder Tribünenplatz klingt. Bei Pantovic machte Reis einen Einsatz von seinem Genesungsverlauf abhängig. Aktuell laboriert er an Fersenproblemen.
Beide Teams machen viel aus geringen Möglichkeiten
Die Köpenicker spielen ihrerseits noch um die Europa League, werden in der kommenden Saison aber definitiv wieder international antreten. Mannschaften wie Borussia Mönchengladbach oder der VfL Wolfsburg, die finanziell weitaus mehr Möglichkeiten haben, werden dagegen leer ausgehen. „Ich hätte nicht gedacht, dass sie die Doppelbelastung mit der Conference League in dieser Saison so gut hinbekommen“, sagte Reis anerkennend. Nun haben sich die Berliner, trotz des Winter-Abgangs von Max Kruse im Winter, schon vorzeitig wieder für einen internationalen Wettbewerb qualifiziert.
Reis sieht durchaus Parallelen zum VfL Bochum – auch wenn sich beide Klubs in verschiedenen Sphären bewegen. „Im unteren Bereich haben wir etwas geschafft, was uns niemand zugetraut hätte. Union schafft es sogar im oberen Bereich, andere Vereine mit größeren Möglichkeiten hinter sich zu lassen“, sagte Reis.
Mit einem Sieg würde Union die Europa League klarmachen. Theoretisch könnten die Köpenicker auch noch in die Champions League einziehen. Dafür müssten sie aber drei Punkte und 30 Tore auf RB Leipzig aufholen. Der Siebtplatzierte 1. FC Köln hofft dagegen auf einen Patzer, um bei eigenem Sieg über das Torverhältnis noch an Union vorbeizuziehen. Für die Bochumer geht es noch um die Platzierung in der zweiten Tabellenhälfte.